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Rouenhoff: Medizinische Versorgung im Kreis sicherstellen

Gemeinsam dafür Sorge tragen, eine gute medizinische Versorgung im Kreis Kleve dauerhaft zu sichern – unter diesem Leitgedanken traf Bundestagskandidat Stefan Rouenhoff (CDU) zusammen mit dem Klever Altbürgermeister Theodor Brauer und dem Kreis Klever Vorsitzenden der Senioren Union der CDU, Franz Schooltink, die beiden Geschäftsführer des Katholischen Karl-Leisner Klinikums, Bernd Ebbers und Bernd Jakobs zum Gespräch auf dem Gelände des St.-Antonius-Hospitals in Kleve.


An dem Austausch zwischen Politik und Klinikverbund nahmen neben Ebbers und Jakobs, von denen letzterer zudem als Regionaldirektor des St.-Antonius-Hospitals in Kleve tätig ist, auch teil die Regionaldirektoren der drei anderen Krankenhausstandorte Goch, Kevelaer und Kalkar, Gabriele Theissen, Philipp Kehmeier und Alexander Noack sowie Christian Fischer als Geschäftsführer des klinikeigenen Logistikzentrums in Uedem.


Die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft, zu der das Karl-Leisner-Klinikum gehört, beschäftigt aktuell rd. 2.500 Mitarbeiter, davon mehr als 1.300 Mitarbeiter in Vollzeit. Im vergangenen Jahr wurden in den vier Krankenhäusern des Klinikums 40.000 Patienten stationär und 90.000 Patienten ambulant behandelt. Im ambulanten Bereich stiegen die Fallzahlen allein im letzten Jahr um zehn Prozent. Es gebe einen Trend in der Bevölkerung, direkt das Krankenhaus aufzusuchen statt die Bereitschaftsdienste der niedergelassenen Ärzte in Anspruch zu nehmen, so Geschäftsführer Bernd Ebbers. „Wir behandeln gerne jeden Patienten, der uns aufsucht. Die Fallpauschalen für die Behandlung sinken allerdings laufend und decken nicht ansatzweise die tatsächlich anfallenden Kosten. Das ist eine Entwicklung mit denen alle Krankenhäuser in Deutschland konfrontiert sind. Und das könnte auch für viele gut aufgestellte Krankenhäuser in Deutschland langfristig zu einem finanziellen Problem werden“, so Ebbers.


Die beiden Geschäftsführer Bernd Ebbers und Bernd Jakobs erläuterten, dass an den vier Krankenhausstandorten in Kleve, Goch, Kevelaer und Kalkar in den zurückliegenden Jahren erhebliche strukturelle Veränderungen vorgenommen worden seien. „Wir haben klare medizinische Schwerpunkte gesetzt. Diese Spezialisierung ist für die medizinische Versorgung des Kreises Kleve und für die Zukunftsfähigkeit des Klinikums der richtige Weg. Heute ist unser Klinikum sehr gut aufgestellt. Wir sind seit 2016 akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Das zeigt die Qualität unserer erbrachten Leistungen“, so Bernd Jakobs.


Die Vertreter des Katholischen Karl-Leisner Klinikums informierten über getätigte und anstehende Investitionen. So seien im St.-Antonius-Hospital rd. 35 Millionen Euro in den Bau des neuen Bettenhauses geflossen. In Goch habe man 2017 bereits rd. 1,2 Millionen Euro in den Neubau des Instituts für Nuklearmedizin gesteckt. Weitere Millioneninvestitionen werden folgen. An allen vier Standorten würden zudem fortlaufend Modernisierungsinvestitionen getätigt.


Rouenhoff begrüßte die Investitionen, die ein klares Bekenntnis zu den vier Krankenhaus-Standorten seien. Er bemängelte, dass das Land Nordrhein-Westfalen – im Gegensatz zu anderen Bundesländern – zu den Modernisierungskosten nur wenig beisteuere. Nordrhein-Westfalens Krankenhäuser seien mittlerweile strukturell unterfinanziert, so Rouenhoff.


Als weiterer wichtiger Punkt in der Diskussion über die medizinische Versorgung kam der Ärztemangel im Kreis Kleve zur Sprache. Manche Gebiete im Kreis seien mittlerweile deutlich unterversorgt. In einzelnen Teilen des Kreises Kleve liege der Versorgungsgrad bei nicht einmal 80 Prozent. Hier müsse gegengesteuert werden, so Rouenhoff. Mit dem von Landrat Spreen initiierten Hospitationsprogramm für Ärzte sei ein erster Schritt gemacht, Ärzte für unsere Region zu gewinnen. Hilfreich für die Gewinnung von Ärzten für das Kreisgebiet sei auch, dass das Karl-Leisner-Klinikum seit kurzem akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sei. Hier müssten alle Anstrengungen unternommen werden, angehende Ärzte nach ihrem praktischen Jahr im Krankenhaus an den Kreis zu binden. Rouenhoff forderte auch ein Umdenken bei der Kassenärztlichen Vereinigung bei der Ärzte-Bedarfsplanung. Deren Fokus liege bisher vor allem auf dem städtischen Raum. Unterschiede zwischen Stadt und Land – etwa viel größere Entfernungen zum nächsten Arzt – spielten hier so gut wie keine Rolle. Die Kassenärztlichen Vereinigungen verfügten über Instrumente, um im ländlichen Raum die ärztliche Versorgung zu verbessern. Diese Instrumente müssten jedoch auch zum Einsatz kommen, so Rouenhoff.


Der CDU-Bundestagskandidat und die Vertreter des Katholischen Karl-Leisner Klinikums beschlossen am Ende ihres Gesprächs, den Austausch fortsetzen und dabei vor allem drei Themen in den Blickpunkt zu rücken, die für den Kreis Kleve von hoher Bedeutung sind: Die Stärkung der Krankenhausstandorte, die Bekämpfung des Ärzte- und Fachärztemangels, den Ausbau der Tages- und Kurzzeitpflege zur Entlastung pflegender Familienangehöriger.

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