Offene Märkte und freier Handel ohne Barrieren sind von entscheidender Bedeutung für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Insbesondere global agierende mittelständische Betriebe, darunter auch die häufig zitierten "Hidden Champions", sind auf einen funktionierenden Freihandel angewiesen. Nur so können sie eine starke Position im internationalen Wettbewerb einnehmen und einen wichtigen Beitrag für Arbeitsplätze und Wohlstand in ihrer Region leisten. Das betonten das Unternehmen project Automation & Engineering aus Kranenburg und der VDMA im Rahmen einer Betriebsbesichtigung gegenüber dem Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff.
"Unsere Maschinen laufen in der ganzen Welt. Die Freiheit des internationalen Waren- und Dienstleistungsverkehrs ist für unser Unternehmen und unseren Standort hier daher lebenswichtig. Unsere größte Herausforderung ist aktuell die Entsendung von Monteuren innerhalb Europas" sagte Stefan Opgenorth, Geschäftsführer von project Automation & Engineering.
"Der freie Verkehr von Waren und Dienstleistungen gehört zu den vier Grundfreiheiten des Europäischen Binnenmarktes. Noch bestehende und neue Hindernisse müssen deshalb konsequent angegangen werden. Gleichzeitig müssen wir als Europäische Union unsere Handelsbeziehungen mit Drittstaaten auf ein breiteres Fundament stellen. Denn die USA unter US-Präsident Trump wenden sich immer stärker vom Freihandel ab und verfolgen eine zunehmend protektionistische Politik. Wir sollten auch deshalb den Abschluss weiterer Handelsabkommen forcieren. Dies ist im ureigensten Interesse Deutschlands. Das Handelsabkommen mit Kanada und der Abschluss des Abkommens mit Japan sind wichtige Meilensteine. Weitere müssen folgen", so Stefan Rouenhoff.
Unterschiedliche Regelwerke behindern den Mittelstand
Im Gespräch mit dem Berichterstatter für Außenwirtschaftspolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stefan Rouenhoff (CDU), erläuterte das mittelständische Unternehmen, das in Kranenburg rund 75 Mitarbeiter beschäftigt, warum die "Hidden Champions" mehr Einsatz der Politik für den Freihandel erwarten.
"70 Prozent unserer Maschinen sind im Ausland in Gebrauch. Damit sind vielseitige Anforderungen und komplexe technische Regelwerke verbunden. Freihandelsabkommen sind vor diesem Hintergrund sehr wichtig, denn sie bauen sogenannte nichttarifäre Handelshemmnisse ab und machen uns somit wettbewerbsfähiger," erläutert Stefan Opgenorth, dessen Unternehmen eine Vielzahl unterschiedlicher Anlagen im Bereich der Automatisierungstechnik baut. "Aus diesem Grund begrüßen wir es sehr, dass sich Stefan Rouenhoff als Bundestagsabgeordneter des Kreises Kleve, auf den unterschiedlichen politischen Ebenen gerade für dieses Thema stark macht."
Über 600.000 Arbeitsplätze im Maschinenbau vom Exportgeschäft abhängig
Ulrich Ackermann, Leiter der VDMA Außenwirtschaft, zeichnete das Bild etwas weiter und unterstrich die Bedeutung des Freihandels für den gesamten Maschinen- und Anlagenbau:
"Der Maschinenbau aus Deutschland hat im Jahr 2017 rund 226 Milliarden Euro umgesetzt, die Exportquote liegt bei über 78 Prozent. Mehr als 600.000 Arbeitsplätze sind direkt vom Export abhängig. Daran wird deutlich, welch großen Stellenwert der Außenhandel für den industriellen Mittelstand hat."
Hinzu komme, dass mittlerweile rund 35 Prozent des Exports in Länder mit hohen Einfuhrhürden gehe. "Freihandel braucht daher die klare Fürsprache in der deutschen Politik, denn es geht letztlich um Arbeitsplätze und Wohlstand in unserem Land. Protektionismus und Abschottung werden hingegen alle Marktteilnehmer im In- und Ausland zu Verlierern machen", betonte Ackermann.
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