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Rouenhoff in Issum


Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff setzte nun seine Städte- und

Gemeindebesuche im Kreis Kleve im rund 12.000 Einwohner zählenden Issum fort, wo ihn

der parteilose Bürgermeister Clemens Brüx im Rathaus der Gemeinde empfing. Rouenhoff

und Brüx tauschten sich zunächst über aktuelle Entwicklungen vor Ort aus und zeigten

sich erleichtert, dass sich Anheuser-Busch InBev Deutschland aufgrund der

Weiterentwicklung seiner Unternehmensstrategie gegen den Verkauf der Marke Diebels

und der Brauerei in Issum entscheiden hat. Beide Politiker verbinden mit dieser

Entscheidung des Unternehmens auch die Hoffnung eines dauerhaften Bekenntnisses zum

Standort der Diebels-Brauerei mit seinen über 200 Mitarbeitern.


Im Anschluss an das Gespräch mit dem Bürgermeister folgte ein politischer Austausch in

großer Runde mit den Vertretern der Ratsfraktionen und den Fachbereichsleitern der

Gemeindeverwaltung. Die Teilnehmer diskutierten intensiv über die medizinische

Versorgung im Issumer Gemeindegebiet. Mit der Errichtung des Ärztehauses am Vogt-von-

Belle-Platz sei der richtige Weg eingeschlagen worden, dennoch seien weitere Maßnahmen

für die Sicherstellung der künftigen haus- und fachärztlichen Versorgung notwendig. Im

Ortsteil Sevelen gebe es zurzeit eine unbesetzte Hausarztpraxis, so die Kommunalpolitiker.


Rouenhoff erklärte, dass ein Bündel von Maßnahmen notwendig sei, um dem Ärztemangel

im ländlichen Raum entgegenzuwirken. Derzeit werde auf allen Ebenen daran gearbeitet.

„Auf Kreisebene hilft das Hospitationsmodell, junge Ärztinnen und Ärzte für den

Landkreis Kleve zu gewinnen. Im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ist

nunmehr ein Strukturfonds auf den Weg gebracht worden, mit dem in unterversorgten

Gebieten Neugründungen und Übernahmen von hausärztlichen Praxen mit bis zu 70.000

Euro gefördert werden können. Auf Landesebene ist eine Landarztquote eingeführt und

der Grundstein allgemeinmedizinische Fakultäten geschaffen worden, so dass vermehrt

Hausärzte ausgebildet werden können. Auf Bundesebene hat der Bundestag kürzlich das

Terminservice- und Versorgungsgesetz verabschiedet. Aktuell wird zudem an der

Überarbeitung der Bedarfsplan-Richtlinie gearbeitet, um die ärztlichen Bedarfe in den

Regionen in Deutschland besser abbilden zu können.“


Einen breiten Raum in der Diskussion nahmen auch die flächendeckende

Mobilfunkversorgung und der Glasfaserausbau im ländlichen Raum ein. Rouenhoff

informierte, dass mit der Versteigerung der 5G-Funkfrequenzen auch Versorgungsauflagen

für das 4G-Netz verbunden sind, die von den Mobilfunkbetreibern zu erfüllen sind.

Ansonsten drohten Sanktionen. Damit seien auch im ländlichen Raum weitere

Verbesserungen beim mobilen Telefonieren und beim Download von Daten in Sicht.

Wichtig sei, dass im Kreis Kleve bald der Glasfaserausbau beginne, damit die sogenannten

‚weißen Flecken‘ (Gegenden mit einer Datenübertragungsgeschwindigkeit von weniger als

30 Mbit/s im Download) von der Landkarte verschwinden. An den Schulen werde der mit

fünf Milliarden Euro ausgestattete ‚Digitalpakt Schule‘ die Digitalisierung in den

Klassenräumen vorantreiben, wovon auch Kreis Klever Schulen profitieren werden.


Beim Gemeindebesuch in Issum kamen auch weitere Themen zur Sprache, wie die

Finanzierung von Integrationsleistungen, der mögliche Bau weiterer Windkraftanlagen in

Issum, die eventuelle, weitere Verschärfung der Düngeverordnung und die damit

verbundenen Herausforderungen für die regionale Landwirtschaft sowie die Förderung des

Tourismus am Niederrhein.


Im Anschluss besuchten die Vertreter aus Politik und Verwaltung die Ophardt Product

GmbH & Co. KG im Issumer Gewerbegebiet. Das Familienunternehmen produziert hier seit

über 50 Jahren innovative Spendersysteme und Komplettlösungen zur Händehygiene und

verfügt über weitere Firmenstandorte in Kanada, Irland, Belgien, der Schweiz und auf den

Philippinen. Die Produkte des Issumer Unternehmens sind heutzutage in fast allen

deutschen Krankenhäusern vorzufinden. In dem 2015 in Betrieb genommenen

‚Compliance-Campus‘ schult das Unternehmen in zweitägigen Kursen

branchenzugehörige Mitarbeiter aus Vertrieb, Marketing und Produktmanagement sowie

Hygieneverantwortliche von medizinischen und öffentlichen Einrichtungen zu allen

Fragen rund um die Themen ‚Desinfektion und Hygiene‘. Auf den rund 500 Quadratmetern

des ‚Compliance Campus‘ präsentiert das Unternehmen außerdem seine neuesten

Produktinnovationen und gibt Einblicke in das Krankenhaus der Zukunft. Die

automatische Türöffnung des Patientenzimmers, die an die vorhergehende Desinfektion

der Hände gekoppelt ist, der sensorgesteuerte kontaktlose Spender oder die digitale

Vernetzung der Spendersysteme zur Handhygiene sind nur einige der Innovationen des

Mittelständlers. Geschäftsführer Heiner Ophardt appellierte in diesem Zusammenhang an

die Vertreter aus Politik und Verwaltung, sich für den Ausbau der digitalen Infrastruktur

und die bessere Nutzung großer Datenmengen einzusetzen, damit neue technische

Anwendungen – etwa im medizinischen Bereich – auch künftig in Deutschland möglich

bleiben.

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